Mittwoch, 18. Mai 2011

Ruhe lernen

Da bin ich doch mal viel zu früh wach und kann nicht mehr einschlafen. Statt dass ich sinnlos im Internet surfe, schreibe ich also mal für Euch hier etwas schönes.

Am Montag und Dienstag waren meine Tage mit ein paar Erledigungen voll gepackt. Montag hatte ich gleich um neun Uhr morgens einen Termin im Jobcenter, wie es mit mir weiter geht. Wenn es nach mir geht, werde ich eine Umschulung machen, damit ich endlich aus dem Büro raus komme. Ich verstehe wirklich nicht, wie andere Büroarbeit als so leicht empfinden können. Für mich ist es eins der belastendsten Dinge, die ich mir vorstellen kann. Nachdem ich mit dem einen Termin fertig war, habe ich gleich für den nächsten Tag bei einer andern Sachbearbeiterin einen neuen Termin ausgemacht, wegen einigen Dingen, die den ALG-Antrag betreffen. Also habe ich den restlichen Montag genutzt, um zwei Maschinen Wäsche zu waschen, die in den Trockner zu werfen und die Küche ein wenig aufzuräumen. Danach habe ich aber auch nicht mehr viel gemacht. Das bißchen kam mir ja schon zu viel vor.
Am Dienstag hatte ich dann um halb zehn den Termin beim Jobcenter. Ich war (naja, relativ...) pünktlich da nachdem ich verschlafen habe, mich schnell gewaschen habe, noch einen Anruf entgegengenommen habe und dann über die Autobahn in den Nachbarort gerast bin. Warten mußte ich dann doch fast eine halbe Stunde, bis der vorherige Termin bei der Sachbearbeiterin aus dem Büro raus war. Mein Anliegen zu besprechen hat dann aber auch leider länger gedauert als ich dachte, also bin ich selber auch erst um zwanzig vor elf auf dem Gebäude wieder raus und von da aus zu meiner Ärztin gefahren um mir die Medikamente verschreiben zu lassen, die ich noch brauche. Hier habe ich auch einige Zeit warten müssen bevor ich mit ihr reden konnte. Das war aber auch meine Schuld, ich mußte ja spontan und ohne Termin zu ihr fahren... Nach einem kurzen Abstecher in der Apotheke bin ich dann nach Hause. Kaum da angekommen, ging es schon weiter indem ich die Wäsche vom Montag aus dem Trockner geholt habe, eine neue Maschine angemacht habe, die Küche schon wieder aufgeräumt habe und die Spülmaschine eingeschaltet. *lufthol*
Und dann konnte ich nicht mehr. Da sollte man doch denken, dass das, was ich so gemacht habe, gar nicht so viel war.
War es aber doch. Und ich sollte jetzt lernen, dass ich mich nicht mehr so übernehme, wenn ich etwas mache. Gestern war ich nämlich wirklich ziemlich fertig von allem, was ich gemacht habe. Und ich habe nicht einmal alles geschafft, was ich geplant habe zu machen.

Habt Ihr vielleicht Tips, wie ich meine Tage "entstressen" kann? Wie macht Ihr das, Euch nicht zu übernehmen?

Montag, 16. Mai 2011

Abschied 2

Heute habe ich es mal geschafft, meine Abschiedsgeschenke für Euch zu fotografieren.
Hier ist schonmal das "Zertifikat" von meinen lieben Mitpatienten aus meiner Gruppe für Euch.


Wenn Ihr auf das Bild klickt, bekommt Ihr es übrigens auch so groß, dass Ihr es lesen könnt.

Samstag, 14. Mai 2011

Abschied

Ich habe vor einiger Zeit ja schon einmal darüber geschrieben, wie schwer mir teilweise die Abschiede von meinen Mitpatienten fallen in der Klinik. Gestern war es so weit, mein eigener Abschied stand an. Und der ist mir von allen Abschieden bisher am schwersten gefallen.
Erstaunlicherweise ging es mir die ganze Woche vor dem Abschied aber schon recht gut. Ich bin im Moment voller Energie, freue mich auf das, was jetzt kommt und bin bereit, neues anzufangen.
Gestern der Tag war dann aber doch komisch. In der Morgenrunde habe ich alles an Geräuschen noch einmal mit geschlossenen Augen auf mich wirken lassen und in mich aufgenommen. Dieses Ritual am Morgen ist mir über die drei Monate so normal geworden, dass ich es wohl wirklich vermissen werde. Anschließend kam dann die für mich letzte Psychotherapie-Runde in der ich auch noch einmal zu meinen Gefühlen und Anliegen gefragt wurde. Ich konnt nur erzählen, wie gut es mir im Moment geht. Das, was da noch an Fragen in mir war, hat ausnahmsweise einmal geschwiegen. Dafür gibt es noch mehr Zeit, die Fragen zu beantworten. Nach der Gruppe haben sich schon einmal die ersten Mitpatienten von mir verabschiedet und mir ein Feedback gegeben, wie sie mich erlebt haben. Danach hat einer meiner unglaublichen Mitpatienten (die mir über die Zeit zu wirklichen Freunden geworden sind) noch ein "Zertifikat" übergeben, auf dem alle aus meiner Gruppe unterschrieben haben. Wie es dazu kam, schreibe ich Euch die Tage übrigens mal, das würde hier jetzt gerade nich passen... Ganz ehrlich: Bis dahin war ich relativ gefasst, mit dem Zertifikat kamen dann aber doch die ersten Tränen. Meine Gruppe ist so süß, das ist wirklich unglaublich!
Später ging es weiter mit einem letzten Gespräch mit meiner Bezugskrankenschwester, dem letzten Mittagessen, der letzten Urinprobe (jaaaa, so etwas möchte das Krankenhaus auch gerne von einem haben) und dem letzten rumgammeln auf dem Tagesklinik-eigenen Sofa.
Mit einem Mitpatienten aus der anderen Gruppe habe ich überlegt, dass wir dem Team der Tagesklinik auch noch ein kleines Geschenk machen möchten und wir sind nach dem Essen dann los um noch etwas schönes zu kaufen. Entschieden haben wir uns für eine Schale aus Glas und ein paar Schokopralinen. So etwas passt doch eigentlich immer, denkt Ihr nicht auch?
Tja und dann kam beim Freitäglichen Kuchen essen der eigentliche Abschied. Davon dann in einem zweiten Teil für Euch. Jetzt möchte mich meine Mama nämlich gerne abholen damit wir meinen neuen Kleiderschank holen können und das Auto in die Werkstatt bringen.