Sonntag, 3. Juli 2011

Tiefpunkt

Es hat mich erwischt. Hinterrücks angefallen quasi.
Ich hänge wieder in einem Loch! Eins, das mir ziemlich tief vorkommt.

Die ganze letzte Zeit war für mich eigentlich recht angenehm, auch wenn sich viel getan hat, über das ich Euch noch berichten werde. Ich habe viel zu tun die letzte Zeit und weiß, dass das auch ein Fehler sein kann. Kaum Zeit zu haben, um durchzuatmen ist furchtbar anstrengend.
Zurück aber zu heute. Der Tag fing eigentlich gut an. Wir wollten zu zweit auf einen Trödelmarkt fahren, der aber leider erst nächstes Wochenende ist und haben uns dann einfach einen anderen gesucht. Ich habe auch einiges kaufen können, was ich gerne haben mochte und mir gefiel, praktisch ist, dekorativ oder einfach nur hübsch. Kurz gesagt: Ich war zufrieden mit dem Markt und meinen Einkäufen. Zurück bei den Eltern meiner Freundin ging es langsam (ganz langsam) los. Erst ein leckeres Mittagessen und danach kam dann der Holzhammer des Lochs. Dummerweise war ich wirklich komplett unvorbereitet und grübel bis jetzt darüber nach, warum es mich erwischt hat und was es ausgelöst hat. Ich weiß es nicht. Wirklich nicht. Zumindest nicht so ganz sicher. Mir macht der Sohn meiner Freundin mit seinem Verhalten zu schaffen in letzter Zeit. Daran knabber ich schon hin und wieder mal. Aber vielleicht liegt es auch an etwas ganz anderem, was ich nur noch nicht sehe.
Das Loch sorgt gerade dafür, dass ich heute mal wieder so gar nicht schlafen kann. Seit zwei oder drei Wochen habe ich schon wieder Schlafprobleme. Ich mag da aber auch keine Tabletten nehmen, die mir helfen mit einschlafen. Daran hindert mich die Angst, morgens den Wecker nicht zu hören und zu spät zum Arbeiten zu kommen. Eigentlich ist die Angst wohl unnötig, da ich nur ein eher mildes Schlafmittel habe, aber sie ist da. Dass ich Abends nicht einschlafen kann sorgt andererseits aber auch dafür, dass ich Morgens von alleine schon nicht mehr wirklich wach werde und mich eher aus dem Bett quälen muß als wirklich ausgeruht aufzuwachen. Vermutlich noch ein Grund mehr, das Schlafmittel doch mal zu nehmen.

Ich bin so verwirrt gerade, so fertig. Das Denken fällt mir schwer und doch sollte ich mir Gedanken machen, wie mein Leben weitergeht. Nur kann ich das gerade nicht...

Ich wünsche mir Hilfe und weiß nicht, wo ich welche finden kann. Ins Krankenhaus mag ich damit nicht gehen. Mir geht es zwar schlecht, aber gefühlt noch nicht schlecht genug. Im Moment habe ich eher das Gefühl, dass andere meine Probleme als zu gering abtun. Eine Fehleinschätzung, die ich schon häufiger hatte und die mir einiges erschwert, aber die gerade im Moment zu überragend ist, als dass ich sie ignorieren könnte.
Helft mir...

2 Kommentare:

  1. Hallo Isabella,

    diese sch... Löcher scheinen hier und da herum zu liegen und darauf zu warten, dass man hineintappt. Was machst du eigentlich, wenn du nicht schlafen kannst?
    Ich fange an zu basteln. Bin ich aber erst einmal in der Schleife von zu spät ins Bett - Tagsüber müde - nachmittags hinlegen - abends nicht einschlafen können habe ich auch keinen Spaß mehr und nichts klappt.

    Langsam lerne ich kleine Löcher einfach hin zu nehmen -sie gehen nach ein - zwei Tagen vorbei.

    Um zu einem besseren Tagesrhythmus zu kommen (und zu behalten) brauche ich einiges an Disziplin.
    * Wenn es an einem Tag nichts brachte, dass ich mich hinlegte : Müdigkeit aushalten NICHT hinlegen!
    * Gegen Unruhe hilft Bewegen. Stell Dir vor ich hab's tatsächlich mal zum Schwimmbad geschafft. (Ausgerechnet an dem Tag hatte es zu, aber das Radfahren alleine hatte schon geholfen)
    * Kontakt zu Leuten. So lange, wie es auszuhalten ist. Zum Glück habe ich Familie um mich. Da kann ich aus meinem Schneckenhaus heraus und wieder hinein, wie ich es gerade schaffe. (Mit Kumpels ist das nicht soo leicht: Für 5 Minuten auftauchen 30 Minuten "abtauchen" ... Da hat nicht Jede(r) Verständnis für)

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  2. Hallo Isabella,

    ich habe heute auch wieder mal ein "kleines" Tief. Ich bin immer noch in der Klinik und heute habe ich in der Therapie erfahren, dass ich meine Gruppe ganz schön verunsichert habe. Ich selbst habe es gar nicht so gemeint und auch nicht wahr genommen. Mein Wochenende war schön und mir ging es gut. Andere aus meiner Gruppe habe ich offenbar mit meinem gesagten ein schlechtes Wochenende bereitet - jetzt grübel ich darüber nach ob ich das zu meinem Problem mache (machen soll).
    Kunsttherapie am Donnerstag und Körpertherapie heute haben mich ganz schön genervt. Aus meinem Bild sollte ich unbedingt etwas "sehen" oder "erkennen", dabei hatte ich nur Farben und Formen zu Papier gebracht und mir nichts dabei gedacht oder mir vorgestelllt.
    Heute in Körpertherapie fühlte ich mich müde und mir war warm. Auch da hieß es: "Könnte es nicht sein, dass da noch etwas anderes ist? Was will ihnen der Körper damit sagen?" Die schnellere Bewegung hatte mir dann auch gut getag; die Übungen auf der Matte verursachten mir dann noch Rückenschmerzen dazu. Auch hier wurde wieder angesprochen, was der Körper mir wohl damit sagen will, ob es vielleicht eine andere Ursache hat als die Bewegung auf der Matte. Ich wurde leicht gereizt und habe mich nach der Therapie einfach nur auf's Bett geschmissen. Soll ich all meinen Antragstellern vielleicht erklären, dass sie nicht Rückenkrank, Bluthochdruck haben, Gelenkschmerzen ....., sondern psychisch vielleicht was nicht in Ordnung ist?

    Du siehst, mich bringen auch "Kleinigkeiten" wie solche Äußerungen aus dem Lot. Zum Glück ist mein Loch nicht soooo tief. Ich habe für heute Abend (Ausgang bis 21 Uhr) eine Einladung zum grillen und darauf freue ich mich. Das hält mich hoch.

    Auch weitere Einladungen diese Woche sorgen dafür, dass es mir nicht schlechter, sondern ich es einigermaßen abprallen lassen kann.

    So meine Liebe, ehe dies ein Roman wird - ich wünsche dir ganz viel Kraft und Mut wieder nach oben zu kommen, wo du auch hin gehörst!!!

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