Samstag, 14. Mai 2011

Abschied

Ich habe vor einiger Zeit ja schon einmal darüber geschrieben, wie schwer mir teilweise die Abschiede von meinen Mitpatienten fallen in der Klinik. Gestern war es so weit, mein eigener Abschied stand an. Und der ist mir von allen Abschieden bisher am schwersten gefallen.
Erstaunlicherweise ging es mir die ganze Woche vor dem Abschied aber schon recht gut. Ich bin im Moment voller Energie, freue mich auf das, was jetzt kommt und bin bereit, neues anzufangen.
Gestern der Tag war dann aber doch komisch. In der Morgenrunde habe ich alles an Geräuschen noch einmal mit geschlossenen Augen auf mich wirken lassen und in mich aufgenommen. Dieses Ritual am Morgen ist mir über die drei Monate so normal geworden, dass ich es wohl wirklich vermissen werde. Anschließend kam dann die für mich letzte Psychotherapie-Runde in der ich auch noch einmal zu meinen Gefühlen und Anliegen gefragt wurde. Ich konnt nur erzählen, wie gut es mir im Moment geht. Das, was da noch an Fragen in mir war, hat ausnahmsweise einmal geschwiegen. Dafür gibt es noch mehr Zeit, die Fragen zu beantworten. Nach der Gruppe haben sich schon einmal die ersten Mitpatienten von mir verabschiedet und mir ein Feedback gegeben, wie sie mich erlebt haben. Danach hat einer meiner unglaublichen Mitpatienten (die mir über die Zeit zu wirklichen Freunden geworden sind) noch ein "Zertifikat" übergeben, auf dem alle aus meiner Gruppe unterschrieben haben. Wie es dazu kam, schreibe ich Euch die Tage übrigens mal, das würde hier jetzt gerade nich passen... Ganz ehrlich: Bis dahin war ich relativ gefasst, mit dem Zertifikat kamen dann aber doch die ersten Tränen. Meine Gruppe ist so süß, das ist wirklich unglaublich!
Später ging es weiter mit einem letzten Gespräch mit meiner Bezugskrankenschwester, dem letzten Mittagessen, der letzten Urinprobe (jaaaa, so etwas möchte das Krankenhaus auch gerne von einem haben) und dem letzten rumgammeln auf dem Tagesklinik-eigenen Sofa.
Mit einem Mitpatienten aus der anderen Gruppe habe ich überlegt, dass wir dem Team der Tagesklinik auch noch ein kleines Geschenk machen möchten und wir sind nach dem Essen dann los um noch etwas schönes zu kaufen. Entschieden haben wir uns für eine Schale aus Glas und ein paar Schokopralinen. So etwas passt doch eigentlich immer, denkt Ihr nicht auch?
Tja und dann kam beim Freitäglichen Kuchen essen der eigentliche Abschied. Davon dann in einem zweiten Teil für Euch. Jetzt möchte mich meine Mama nämlich gerne abholen damit wir meinen neuen Kleiderschank holen können und das Auto in die Werkstatt bringen.

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