Montag, 21. November 2011

Bin ich ich?

Eine interessante Frage oder? Aber nur zu wahr. Ich weiß, wie andere mich wahrnehmen. Sie denken, ich bin eine starke Frau, die weiß, was sie will und die das auch durchsetzen kann. Und ich weiß, wie ich mich wahrnehme. Ich wäre gerne stark. Ich würde gerne mehr können als ich kann und doch weiß ich gleichzeitig, dass ich zu mehr in der Lage bin als ich jetzt mache. Nur zu was? Und wer von den beiden Personen bin ich wirklich? Wer steckt in mir, der nie heraus durfte?

Meine Schwester hat mich vor einiger Zeit einmal zum Nachdenken gebracht. Sie sagte, ich wäre nie ich sondern immer jemand anders. Ich wäre eine Rolle, die in keinem Drehbuch steht. Wenn ich ehrlich bin, komme ich mir auch oft genug so vor. Ich kenne mich nicht. Aber das würde ich gerne. Warum ist das so schwer?

Wenn ich schon immer jemanden darstelle, der ich nicht bin, warum versuche ich es dann nicht mal so richtig? Ich habe einen Schauspielkurs gebucht. Nur wenige Stunden, aber immerhin mal ein Anfang. Es geht mir nicht darum, dass ich eine Rolle vervollkommne, sondern darum, dass ich vielleicht einmal hinter meine Rolle sehen kann. Schauspielerisch halte ich mich selber nämlich ehrlich gesagt für völlig talentfrei. Aber es wäre mal eine neue Sicht auf mich. Hoffe ich.

1 Kommentar:

  1. du bist das Ergebnis der Wirkung. Es kommt entscheidend drauf an was du tust, nicht wie dich andere sehen oder du dich selbst siehst. Das sind Zuschreibungen, die der Handlung quasi Sinn geben. Sie sind wichtig, aber nicht völlig entscheidend. Wichtig ist auch, dass sowohl die Fremd- als auch die Selbstwahrnehmung zu einer Person gehören. Such nicht nach einem Kern, sondern mach was du willst und sei dir bewusst, dass du viele Wahrnehmungsflächen bietest (für dich und andere). Nicht alle kannst du beeinflußen. Und man sollte sich nie über etwas ärgern was man nicht beeinflußen kann.

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