Mittwoch, 2. Februar 2011

Zurückziehen

Es gibt Tage, an denen will ich einfach mit niemandem außerhalb meiner Wohnung reden müssen. Das bezieht sich dann sowohl auf das Telefon, als auch auf Besuche, die ich machen müßte oder aber nur ein einfaches Gespräch mit den Nachbarn, wenn ich den Müll runterbringe.
Meine Mutter hat leider schon sehr häufig deshalb mit mir gestritten, weil ich es nicht erklären konnte (und kann), warum das so ist. Mich stört dann einfach jeder, der etwas von mir möchte. Und häufig reagiere ich dann sehr ungehalten auf diese Störungen. Hinterher tut es mir dann jedesmal sehr leid, da ich genau weiß, dass sich die Menschen, die mir nahestehen einfach nur Sorgen um mich machen. Nur in dieser Situation sehe ich es nicht so.
Diese Tage können sich gelegentlich auch zu Wochen ausdehnen. Wochen, in denen ich mich am liebsten einschließen möchte und niemanden hören, sehen oder sonstwie kontaktieren möchte.
Wie ich jetzt darauf komme? Ich war letztens bei meiner Oma. Sie hat mir keinen Vorwurf gemacht sondern mir nur gesagt, dass sie sich Sorgen gemacht hat, weil ich mich so ewig nicht gemeldet habe. Ähnlich ging es mir mit meiner Tante, die meine Mutter gefragt hat, wie sie damit umgehen würde, wenn ich mich nicht so regelmäßig melden würde, obwohl sie weiß, dass es mir nicht gut geht und ob sie keine Angst hätte, dass ich mir etwas antun würde (was gelegentlich ehrlich gesagt gar nicht unbegründet ist). Meine Mutter hat meiner Tante geantwortet, dass sie mir vertraut, was das angeht. Und eigentlich hat sie recht. Wenn es mir ganz schlecht geht und ich nicht mehr weiß, wo ich hin soll und was ich weiter tun soll stehe ich auch schonmal heulend bei ihr vor der Tür oder schaffe es wenigstens, sie anzurufen.
Ähnlich ist es auch bei meiner Schwester. Wir haben wesentliche Teile des Teenager-seins und erwachsen-werdens nicht zusammen verbringen können, so dass wir jetzt zwar Freundinnen sind, uns aber als Schwestern kaum kennen. Das sagte sie mir kurz nach Weihnachten (als wir einkaufen waren) auch noch einmal. Aber, sie sagte auch, sie wisse, wann sie für mich da sein müsse. Und das ist für mich ehrlich gesagt mehr wert, als sich als Teenager gegenseitig die ersten Freunde madig zu machen oder die Klamotten der anderen aus dem Schrank zu klauen und sicher hinterher deswegen zu streiten.

1 Kommentar:

  1. 1. hätte ich eh nie, nie, nieeee in deine klamotten gepasst!
    2. ich habe 3 beste Freundinnnen(die Rheienfolge ist aufsteigend nach Jahren): 1 Jessica, wir sind seit ca. 18 jahren befreundet. 2 Claudia mit der bin ich seit über 20 jahren befreundet. 3 der Mensch mit dem ich seit fast 29 Jahren befreundet bin: meine große Schwester!
    Recht doch, oder?

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