Donnerstag, 13. Januar 2011

Nebenwirkungen

In meinem letzten Beitrag habe ich ja schon kurz die Nebenwirkungen meiner Medikamente angesprochen.
Jetzt habe ich eine erstaunliche Feststellung gemacht... Ich nehme seit 22 Tagen das Cipralex. Am Anfang hatte ich es, dass mir den ganzen Tag übel war. Nicht sodbrennen-Übel sondern eher so, als würde eine Tablette im Hals hängen geblieben sein. Jeder, der das schonmal erlebt hat, kennt es. Das Gefühl hat sich bei mir jedesmal so etwa eine halbe Stunde nach der Einnahme aufgebaut und dann für so gute 22 Stunden angehalten. Wenn ich also morgens die Tablette genommen habe, hat es bis zum nächsten Morgen gedauert, bis es nachgelassen hat. Schade nur, dass ich dann direkt die nächste Tablette genommen habe.
Nachdem ich etwa 12 Tage die Tabletten genommen habe, ist das Übelkeitsgefühl weniger geworden, inzwischen ist es eigentlich sogar ganz weg. Dafür kann ich noch einige andere Nebenwirkungen bestätigen, die in der Packungsbeilage aufgeführt werden. Da wird zum Beispiel von "anormalen Träumen" geschrieben. Ich träume jetzt viel mehr und viel verworrener. Allerdings kann ich mich nach dem Aufwachen nur noch kurz an die Träume erinnern und vergesse sie relativ schnell wieder. Weitere Nebenwirkung ist, dass ich schlechter Einschlafe. Ich liege abends noch oft lange wach, bin aber trotzdem müde. Was dann leider auch zur Folge hat, dass ich morgens einfach kaum aus dem Bett komme. Gut... im Moment ist das nicht ganz so schlimm, da ich noch krank geschrieben und zu Hause bin ohne große Verpflichtungen. Da kann ich dann auch mal etwas länger schlafen (gestern bin ich z. B. erst um 13 Uhr aus dem Bett gekommen), wenn aber meine Therapie beginnt, sollte ich mir wohl oder übel etwas einfallen lassen.
Als letzter Punkt bei den Nebenwirkungen wird noch "Manie" aufgeführt. Oder wie meine Freundin letztens sagte: "Das ist nicht normal, dass Du so bist. Woher kommt deine plötzliche Energie?" (Um sich dann ein paar Stunden später wieder Gedanken darüber zu machen, warum ich einfach nur auf dem Sofa lag und auf die Stehlampe gestarrt habe). Wenn ich so eine Phase habe, muß ich leider auch genau das machen, was mir gerade in dem Moment durch den Kopf geht. Auf die Weise habe ich letztens spontan angefangen, einen Unterrock zuzuschneiden und zu nähen (und das so lange, bis ich fast über der Maschine eingeschlafen bin) oder aber um 21 Uhr (jaaa, da ist es schon dunkel) noch ein Kabel am Kronleuchter zu kürzen und den im Schlafzimmer aufzuhängen. Wie eine blöde Wäsche gewaschen habe ich auch schon, nur leider ohne darüber nachzudenken, dass zum einen maximal zwei Ladungen auf den Wäscheständer passen und zum anderen die Wäsche im Keller ewig braucht bis sie trocken ist. Wie man sieht, sind also auch durchaus absolut sinnlose Dinge dabei, die ich dann in einer solchen Phase mache.
Die Lampe hängt übrigens ohne Kurzschluss im Schlafzimmer und sieht toll aus. Das muß man der Aktion ja wenigstens lassen. Trotzdem halte ich es für eine dämliche Idee, mitten in der Nacht eine Lampe aufzuhängen, wenn man nicht einmal die Farben der Kabel sehen kann und vor allem keine Ahnung von dem System der "klassischen Nullung" hat, wie es in diesem Haus hier in den 60ern (oder so) verkabelt wurde. Für alle die jetzt Angst haben: ich habe vorher eine Elektrofachkraft gefragt, wie es richtig gemacht werden muß und mir die richtigen und einfach zu verwendenden Teile für den Anschluß mitgeben lassen.

2 Kommentare:

  1. Das ist nicht gut ..das spricht eher dafür das Cipra nicht für Dich geeignet ist ...Ich musste in der Anfangsphase 5 mal die Tabletten wechseln und bin jahrelang am Besten mit Tricyklischen klar gekommen .Mittlerweile nehme ich Paroxitin ,die nimmt man einmal am Tag und zwar morgens.Am anfang auch nicht ganz einfach ,aber nach fast 3 Wochen hatte sich der Kürper dran gewöhnt .
    Ich kann wie gesagt die Tricyclischen empfehlen .Wenn das alles nicht besser wird ,solltest du das nochmal ansprechen ,den die MEdikamente sollen Dich unterstützen ,nicht grundlegend verändern

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  2. Ich habe ein wenig darüber nachgedacht, was Du geschrieben hast. Die Tabletten verändern mich nicht grundlegend. Sie schieben nur zur Seite, was mich die ganze Zeit blockiert hat. Ich fühle mich ehrlich gesagt im Moment ziemlich wohl (verhältnismäßig gesehen), da ich das Gefühl habe, dass ich selber endlich einmal wieder aus mir rauskommen kann und mich nichts unterdrückt.
    Meine Tabletten nehme ich übrigens auch nur morgens und das reicht mit zum Glück.

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